Ich bin eine deutsche Autorin mit Migrationshintergrund – und Quereinsteigerin als Theaterschreiberin!
Nachdem ich vor fast 25 Jahren die Deutsche Schule in Athen absolviert hatte, bin ich zunächst nach Hamburg gegangen, um dort und später in Köln Medizin zu studieren. Ich arbeitete nur kurz als Assistenzärztin. Seit 2005 übe ich meinen Beruf krankheitsbedingt nicht mehr aus. Es folgten, beruflich gesehen, ein paar sehr zähe und langweilige Jahre – seltsam, möchte man fast sagen – in denen ich u.a. flyer- und bonbonverteilenderweise, nun ja, als Promoterin mit Hochschulabschluss, an Ampeln gestanden bin. Nur um nicht nichts zu tun.
Über den Mann einer ehemaligen Patientin kam ich zum Schreiben und er öffnete mir die Tür zum Journalismus. Nicht allzu oft, aber mit schöner Regelmäßigkeit erschienen für ein paar Jahre in der „Offenbach Post“ meine Kritiken über kulturelle Veranstaltungen in und um Seligenstadt.
Eines Samstagabends floss mir ein Dialog aus der Feder, lose festgehalten auf einem „Fresszettel“. Den trug ich eine ganze Weile mit mir herum, bis sich daraus der 1. Akt meines ersten Theaterstückes („UNSTERN“) entwickelte. Seit fünf Jahren schreibe ich nun hauptbeschäftigungsmäßig Theaterstücke, von denen zwei bereit sind für die Öffentlichkeit: „UNSTERN“ und „Café PAYES“. Das Dritte („Grauschläfenhausen“) ziert sich noch ein bisschen.
In meinem Leben schöpfe ich aus den Beziehungen zu Menschen, die mir wichtig sind. Das sind Menschen unterschiedlichster Couleur. Da liegt es nahe, dass alle Stücke einen Hauch Autobiografisches haben. Nach einem bislang bewegten Lebenslauf bin ich heute mit meinem Mann – sehr zurückgezogen – in Frankfurt am Main und Baden-Baden angekommen.
Ich bin stolz darauf, nicht verzagt zu haben, als Plan A nicht funktioniert hat. Heute weiß ich, dass diese Bruchlandung mir den Rücken gestärkt hat. Was per se schön ist. Noch schöner wäre, wenn jetzt noch Plan B aufginge und meine Figuren demnächst über Eure Bühnen tanzen würden.
Fun Fact: Ja, ich trage Kopftuch! Seit fast drei Jahren. Aus rein modischen Gründen. Setze aber damit ganz nebenbei ein persönliches Zeichen gegen den Rechtsruck in unserer Gesellschaft.